Typische Verletzungen im Laufsport

Beschwerden – Ursachen – Therapie

Synonyme Diagnosen für das Patellofemoral Pain Syndrom sind auch die Chondropathia patellae oder das Anterior Knee Pain Syndrome. Beim Patellofemoralen Schmerzsyndrom liegt eine Diskrepanz zwischen Belastung und Belastbarkeit vor.

Ist der Knorpel nicht in der Lage, die auftretende Belastung zu puffern, so kommt es zu einer vermehrten Belastung der Knochenzone unter dem Knorpel. Dies verursacht Schmerzen. Synonyme Diagnosen für das Patellofemoral Pain Syndrom sind auch die Chondropathia patellae oder das Anterior Knee Pain Syndrome. Beim Patellofemoralen Schmerzsyndrom liegt eine Diskrepanz….

Beschwerden

Es kommt zu Schmerzen bei Belastung, vor allem in Beugestellung des Knies, wie zum Beispiel beim Treppensteigen oder beim Laufen während der Standbeinphase.

Ursache

Eine übermäßige Steigerung der Belastung, ungewohnte Belastungen, ungleich ausgebildete Muskulatur am Oberschenkel, mangelnde Athletik, ein unökonomischer Fußaufsatz und Beinachsenfehlstellungen können die Ursache für Fehlbelastungen des Knorpels somit für die auftretenden Schmerzen sein.

Therapie

Durch gezieltes Training der Beinachse wird zum einen die Belastbarkeit der Knorpelfläche erhöht, was zu einer verbesserten Pufferfunktion führt. Des weiteren kann eine Verbesserung der allgemeinen Athletik und des Fußaufsatz zu einer Belastungsreduktion des Knorpels sowie der darunter liegenden Knochenzone führen und insofern zu eine nachhaltigen Beseitigung der Beschwerden bewirken.

Der Tractus iliotibialis ist eine Sehnenplatte, welche am Becken sowie in Verlängerung des M.tensor fasciae latae entspringt und seitlich am Oberschenkel bis zum Schienbein verläuft.

Beschwerden

Das Knie schmerzt nach ca. 20–30 Minuten Belastung. Die Schmerzen reduzieren sich jedoch rasch nach Ende der Belastungsphase.  Die Sehnenplatte ist im Verlauf knapp oberhalb des Kniegelenks auf Druck zumeist schmerzhaft.

Ursache

Die Sehnenplatte kreuzt bei der Beuge- und Streckbewegung die Rotationsachse des Kniegelenks und muss sich dabei über die prominenten Gelenkknorren des Knies verschieben. Bei erhöhter Zugbelastung kann es vor dem Hintergrund unzähliger Wiederholungen bei der Laufbewegung hierbei zu einer Reizung des Schleimbeutels, der Knochenhaut oder der Sehnenplatte selbst kommen. Eine erhöhte Zugbelastung wird häufig durch verkürzte oder verklebte Bindegewebsplatten im Verlauf der Muskulatur im Hüft- und Oberschenkelbereich verursacht.

Therapie

Der Tractus iliotibialis und die umliegende Muskulatur werden mit Massagen behandelt, um die Spannung zu reduzieren. Die sicherlich effektivste Form der Spannungsreduktion ist das abrollen der Sehnenplatten mit einer Hartschaumrolle, wie zum Beispiel der Blackroll.

Beim Patellaspitzensyndrom besteht eine entzündliche Reizung am unteren Rand der Kniescheibe im Übergang zum Kniescheibenband (Ligamentum patellae).

Beschwerden

Schmerzen am unteren Rand der Kniescheibe mit evtl. Ausstrahlungen in das Schienbein bei  verstärkter Belastung der Oberschenkelmuskulatur, wie zum Beispiel beim Springen und Laufen.

Ursache

Verkürzte Kniestrecker-Muskulatur, ein Kräftemissverhältnis zwischen Kniestrecker- und Kniebeugemuskulatur sowie dauerhafte Fehlbelastung durch mangelhaften Laufstil führt zu einer übermäßigen Zugbeanspruchung der Sehne und folglich zu einer entzündlichen Reizung.  Nicht zuletzt kann auch hier eine zu schnelle Steigerung des Trainingspensums die Symptomatik verursachen.

Therapie

Wie die Achillessehne, so benötigt auch die Patellasehne gerichtete Zugreize zur Regenration. Hier bieten sich abermals das exzentrische Training, lange gehaltene Dehnübungen und eine Stoßwellentherapie an.

Der Pes anserinus ist eine Ansatzstelle von drei Muskeln des Oberschenkels (M.sartorius, M.semitendinosus und M. gracilis), die in Form eines „Gänsefußes“ knapp unterhalb des Kniegelenks innen am Schienbein ansetzen.

Beschwerden

Während oder unmittelbar nach der Belastung schmerzt der Ansatzbereich der drei Muskeln. Zudem ist er auf Druck schmerzhaft.

Ursache

Ursächlich ist meist eine Muskelungleichgewicht am Oberschenkel oder eine Fehlstellung der Beinachse in x-Bein-Stellung, was zu einer Überlastung des Sehnenansatzes führt.

Therapie

Zur Beurteilung der Beinachse sollte eine Bewegungsanalyse durchgeführt werden. Liegt eine dynamische Valgisierung vor, also eine Bewegung in x-Bein-Stellung, so muss man abklären, ob sich dieser Befund durch eine Schwäche der Beckenmuskulatur ergibt, oder die Bewegung durch eine starke Überpronation eingeleitet wird. Die Schwäche der Beckenmuskulatur wird im Zuge eines Trainingsprogramms behoben.  Wird die x-Bein-Stellung durch eine Überpronation am Fuß verursacht, dann sollte man diese über orthopädische Einlagen und einer adäquaten Schuhversorgung reduzieren. In beiden Fällen ist anschließend ein gezieltes Beinachsentraining angezeigt.

Als Hallux valgus wird die Großzehe bezeichnet, die sich von der Längslinie des inneren Längsgewölbes zur Fußmitte verlagert. Sehr oft kommt es zusätzlich zu einer knöchernen Anlagerung innen am Großzehengrundgelenk.

Beschwerden

Je nach Ausprägung der Fehlstellung ist das Großzehengrundgelenk bei Belastung und vor allem in der Abrollphase schmerzhaft. An den stark belastetet Stellen bildet sich Hornhaut. Die knöcherne Anlagerung am Grundgelenk entwickelt sehr häufig im Zuge des stärkeren Kontakts im Schuhwerk eine Druckschwiele.

Ursache

Ursache des Hallux valgus ist meist eine Spreizfußstellung des Fußes. Hierbei flacht das Quergewölbe ab und der Fußquerschnitt vergrößert sich. Das Großzehengrundgelenk entfernt sich dabei von der Fußmitte, während die Zugrichtung der Großzehenstreckersehne, welche am Endglied der Großzehe ansetzt, jedoch gleich bleibt. Somit wird das Endglied im Grundgelenk Richtung Fußaußenrand gezogen.  Enges Schuhwerk oder hohe Absätze mit starker Vorfußbelastung fördern die Fehlstellung.

Therapie

Wichtigste Maßnahme, um die Ursache – den Spreizfuß – zu bekämpfen ist eine Einlagenversorgung. Somit kann zumindest passiv die Abflachung im Quergewölbe behoben werden. Das Tragen adäquaten Schuhwerk ist Grundvoraussetzung für eine effiziente Einlagenversorgung und um ein  Fortschreiten des Befundes zu stoppen. Zusätzlich sollte man aktiv die Fußmuskulatur trainieren.  Manuelle Therapie kann die Beweglichkeit im Großzehengrundgelenk verbessern oder erhalten.  Gegen akute Druckschmerzen am Großzehengrundgelenk im Schuhwerk kann der Kontaktbereich mit Leukotape® oder Urgotape®  entlastet werden.

Sollten die Beschwerden nicht durch die oben genannten Maßnahmen einzudämmen sein, so wird die Position der Großzehe operativ mit mittlerweile guten Ergebnissen korrigiert. Anschließend sind Maßnahmen, um den Spreizfuß zu vermeiden, dennoch unerlässlich.

Diese Diagnosen umschreiben Beschwerdebilder im Bereich des Ansatzes der Achillessehne.

Beschwerden

Die Beschwerden sind ähnlich zu denen einer Entzündung der Achillessehne.  Zusätzlich ist der Ansatzbereich der Sehe am Fersenbein schmerzhaft.

Ursache

Auch die Ursachen sind größtenteils kongruent.  Die Entzündung des Schleimbeutels kann zusätzlich durch Druck auf Grund von schlecht sitzendem Schuhwerk verursacht werden. Durch chronische Reizzustände kann sich ein knöcherne Ausziehung – eine sog. Haglund-Exostose – bilden.  Durch prominente Knochenanteile am Fersenbein kann eine Reizung durch erhöhten Druckkontakt im Schuh entstehen. Dies zeigt sich unter anderem nach längerer Benutzung des Schuhs durch Verbrauchsspuren im Material der Fersenkappe.

Therapie

Für die Therapie können dieselben Maßnahmen wie bei der Achillessehnenentzündung ergriffen werden.  Der erhöhte Druck durch prominente Knochenanteile am Fersenbein kann durch Tape reduziert werden. Zusätzlich kann man die Fersenkappe umarbeiten oder auspolstern.  Bei Therapieresistenz ist ein operativer Eingriffe nötig.

Diese Diagnosen umschreiben Beschwerdebilder im Bereich des Ansatzes der Achillessehne.

Beschwerden

Die Beschwerden sind ähnlich zu denen der Achillessehnenentzündung.  Zusätzlich ist der Ansatzbereich der Sehe am Fersenbein schmerzhaft.

Ursache

Beim Schienbeinkantensyndrom liegt eine entzündliche Reizung der Knochenhaut am inneren oder vorderen Rand der Schienbeinkante vor. Diese wird durch eine erhöhte Zugbelastung der Unterschenkelfaszie am Knochenansatz verursacht. Zumeist sind es ein problematischer Fußaufsatz, falsches Schuhwerk und der Untergrund, die zu einer erhöhten Belastung der Faszien-Knochenübergangs führen.

Beim inneren Schienbeinkantensyndrom ist es zumeist eine Fußaufsatz über den Vorfuß und/oder über die äußere Fußkante. Bei der Landung auf dem Außenfuß kommt es zu einem erhöhten Kippmoment bis zum Gesamtfußkontakt. Die belastet Muskulatur und Weichteilstrukturen auf der Innenseite des Schienbeines, die die Bewegung bremsen. Beim vorderen Schienbeinkantensyndrom setzt der Läufer meistens stark über die Ferse auf. Der Fuß wird hier deutlich angezogen. Unter muskulärer Anspannung muss nach der Landung der Fuß kontrolliert abgesenkt werden. Dies führt zu einer starken Belastung belastet des vorderen Schienbeinmuskels.  In beiden Fällen kann das Schuhwerk die Problematik begünstigen, was jedoch bei einer Laufanalyse zu überprüft werden kann.

Therapie

Nach Beseitigung der akuten Reizung durch kurzfristige Anpassung des Laufpensums, Salbenverbände etc. wird mittels therapeutischer Weichteilbehandlung und Abrollen über die Blackroll die Spannung im Bereich der Unterschenkelfaszie und der Muskulatur reduziert. Sind der Fußaufsatz oder das Schuhwerk evtl. ursächlich für die Problematik, so müssen diese zeitnah umgestellt werden. Auch die Wahl des richtigen Untergrundes spielt für die Vermeidung einer erneuten Reizungen eine Rolle.

Lauftechnik

Laufschuhe

Einlagen

Kraft & Stretching

Verletzungen

Sie haben Fragen?

Gerne beraten wir Sie an einem unserer 2 Standorte persönlich.